Allgemeines
Als Pflanzenkrankheit ist der Befall mit einem Schadorganismus zu verstehen, jedoch sind auch noch weitere Ursachen mit in Betracht zu ziehen. Zu diesen gehören jene beeinflussende Faktoren, die die Anfälligkeit einer Pflanze für Infektionen begünstigen. Durch die Kenntnis dieser Faktoren ergeben sich einige Möglichkeiten zur vorbeugenden Bekämpfung von Erkrankungen:
Licht(mangel)
Durch Lichtmangel werden Bestandesdichte und Konkurrenzkraft reduziert.
Temperatur
Höhere Temperaturen fördern Vitalität und Aktivität der Pflanze, zu niedrige senken die Stoffwechselaktivität.
Wasser
Mangel schwächt die Pflanze und verzögert die Regeneration. Überschuss behindert die Sauerstoffversorgung der Wurzeln. Daneben begünstigen Luftfeuchtigkeit bzw. Wasser auf der Pflanzenoberfläche pilzliche Infektionen.
Nährstoffe
Gute K- und N-Versorgung verhindert Infektionen; allerdings führt eine N-Überversorgung zu weicherem Gewebe und damit höherer Infektionsgefahr.
Beseitigung von Tauauflagen
z.B. durch Abwedeln bei kleineren Flächen
Sorgfältige Pflege
Möglichst geringe Verletzungen der Pflanzen (glatter Schnitt mit scharfen Messern, Mähen nur bei trockenem Rasen), Abräumen des Mähgutes zur Verhinderung von Neuinfektionen.
Licht- und windoffene Lagen
...sollten bevorzugt für Rasenflächen gewählt werden, evtl. Hindernisse beseitigt werden. Dadurch wird auch das Mikroklima und insbesondere die Luftfeuchtigkeit beeinflusst.
Funktionsfähiger Aufbau
Der Aufbau der Rasenfläche sollte eine gute Entwässerung und eine ausreichende Belüftung gewährleisten. Dennoch auftretende Verdichtungsschichten sowie Rasenfilz müssen durch geeignete Pflegemaßnahmen wie Aerifizieren (Belüften), Vertikutieren, Besanden beseitigt werden.
Ausgewogene Düngung
Bei der Düngung sollte ein Übermaß an Stickstoff vermieden und ausreichend Kalzium zugeführt werden. Kritische Düngezeitpunkte,
bei denen die Pflanzen geschädigt werden könnten (hohe Temperaturen, Verätzungsgefahr), sollten vermieden werden.
Eine Herbstdüngung mit einem kaliumbetonten Rasenspezialdünger stärkt die Zellwände und erhöht die Widerstandsfähigkeit gegenüber Rasenkrankheiten
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Unsere Rollrasen Sorten
Wir liefern verschiedene Rollrasen Sorten. Lesen Sie hier, für welche Anwendungen, welcher Rasen empfohlen wird.
Unser Rollrasen Sortiment -
Rasensamen
Für die Nachsaat unserer Rollrasen Sorten, finden Sie hier die richtige Samenmischung. Selbstverständlich können Sie mit unseren Rasensamen auch komplette Flächen neu anpflanzen.
Zu den Rasensamen -
Anlage einer Rasenfläche
Sie planen Ihren Garten und möchten eine Rasenfläche neu anlegen oder Ihren alten Rasen komplett neu anlegen? Hier finden Sie einige grundlegende Informationen, zur Neubereitung einer Rasenfläche.
Bodenvorbereitung / Neuanlage -
Beregnung
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Automatische Bewässerung
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Rasendünger & Düngung
Auf dieser Seite finden Sie unsere Rasendünger Produkte, sowie sehr aufschlussreiche Informationen zur Düngung Ihres Rasens.
Rasendünger & Düngung -
Rasenkrankheiten | Fehlkräuter | Tiere
Die häufigsten Rasenkrankheiten, deren Ursache und wie Sie Abhilfe schaffen können... Darüber erfahren Sie hier mehr.
Rasenkrankheiten / Fehlkräuter / Tiere
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Krankheitsformen
Anthraknose – Colletotrichum graminicola
Krankheitsbild:
Bei feuchtwarmer Witterung größere unregelmäßige, rötlichbraune Flecken, bei kühler Witterung 1 – 3 cm große Flecken,
junge Blätter gelb-orange, Lückigkeit, Wurzelfäule (Pflanzen lasen sich aus dem Boden ziehen).
Begünstigende Faktoren:
Alle Faktoren, die die Pflanzen stressen (tiefer Schnitt, Hitze, Nährstoffmangel, Staunässe).
Maßnahmen:
Stressfaktoren beseitigen, Verbesserung von Wasser- und Lufthaushalt im Boden durch mechanische Bearbeitung (Vertikutieren, Aerifizieren).
Braunfleckenkrankheit Wurzeltöter – Rhizoctonia solani
Krankheitsbild:
Unregelmäßig runde Flecken bis 1 m Durchmesser, z. T. mit 2 – 4 cm breitem, graublauem äußerem Ring (smoke-ring), sonst rötlich bis hellbraun, strohig.
Begünstigende Faktoren:
20 – 25 C bei gleichzeitig warmen Nächten, Wasserfilm auf den Blättern.
Maßnahmen:
Ausgewogene Nährstoffversorgung, schnelllösliche N-Dünger vermeiden
Blattfleckenkrankheit – Drechslera poae (Helminthosporium)
Krankheitsbild:
Kleine, rote bis dunkelbraune Flecken mit weißem Zentrum auf den Blättern und Blattscheiden.
Im Bestand Flecken mit verschwommenen Grenzen. Es kann zum Absterben ganzer Pflanzen kommen.
Begünstigende Faktoren:
Feuchtes, kühles Wetter, Beschattung; Rasenfilz und Schnittgutreste fördern die Überwinterung des Erregers.
Maßnahmen:
Übertragung durch Maschinen vermeiden, Schnittgut entfernen, Rasenfilz beseitigen, Schnitthöhe anheben, niedrige N-Düngung.
Auswahl von resistenten Sorten bei der Ansaat.
Sommerfusariose – Fusarium spp.
Krankheitsbild:
Zunächst hellgrüne Flecken (5 – 15 cm Durchmesser), dann hellbraun bis gelb (60 – 100 cm Durchmesser), schwach rötliches Myzel am Rand der Flecken.
Dunkelbraune Verfärbung an der Triebbasis, Blattflecken.
Begünstigende Faktoren:
Hohe Temperatur und hohe Lichtintensität, Staunässe, extreme pH-Werte (< 5 oder > 7), hohe N-Düngung.
Maßnahmen:
Gute P- und K-Versorgung, Schnitthöhe anheben, pH-Wert durch Düngung korrigieren
Gelbfleckenkrankheit – Rhizoctonia cerealis
(s. a. Braunfleckenkrankheit – Rhizoctonia solani)
Krankheitsbild:
Helle, gelbbraune Flecken im Bestand, Wurzel- und Triebgrundinfektionen.
Begünstigende Faktoren:
Unter kühleren Bedingungen (15 – 25 C)
Maßnahmen:
Ausgewogene Nährstoffversorgung, schnelllösliche N-Dünger vermeiden.
Mehltau – Erysiphe graminis
Krankheitsbild:
Weiß-grauer Belag, zunächst auf den oberen Blatträndern, dann auf dem gesamten Blatt, danach Gelbfärbung und Absterben der Blätter.
Begünstigende Faktoren:
Hohe Luftfeuchtigkeit bei warmen Temperaturen, hoher Schnitt, Lichtmangel, hohe N-Düngung
Maßnahmen:
Senkung der Schnitthöhe und regelmäßiger Schnitt, sparsame Bewässerung, N-Düngung reduzieren.
Dollarflecken – Sclerotinia homoeocarpa
Krankheitsbild:
Erst 2 – 3 cm, später 5 – 10 cm große, scharf abgegrenzte » kreisrunde » gelbliche Flecken.
Bei Tau ist das weiße Myzel deutlich sichtbar. Befallene Blätter weisen oft eine charakteristische Einschnürung auf.
Begünstigende Faktoren:
Oft zu finden auf Golfgrüns mit dichter Narbe, hohes Infektionsrisiko an warmen Tagen (25 – 30 C) und bei mangelhafter Nährstoffversorgung.
Vermeidung von Trockenstress und der Bildung von Rasenfilz, ausgewogene Düngung (insbesondere Kalium), Beseitigung von Bodenverdichtungen.
Hexenringe – Marasmius oreades u. a.
Krankheitsbild:
Entweder nur Ringe mit dunkelgrünen Wuchszonen oder Zonen mit stärkerem Graswachstum, die Streifen abgestorbenen Grases einschließen.
Oder nur ringförmig angeordnete Hutpilze, die das Gras direkt nicht schädigen. Das im Inneren der Ringe befindliche Pilzmyzel ist stark
wasserabweisend und kann zur Austrocknung des Bestands führen.
Begünstigende Faktoren:
Alle Grasarten können befallen werden. Es handelt sich meist um ältere Flächen, frühere Waldflächen oder stark verfilzte Bestände.
Maßnahmen:
Durchstoßen der Myzelschicht durch Tiefenlockerung (Grabgabel), Bewässerung unter Einsatz von Benetzungsmitteln (wetting agents),
Absammeln der Fruchtkörper zur Verhinderung der Verbreitung.
Rostkrankheiten – Puccinia spp.
Krankheitsbild:
Zu Beginn hellgelbe Flecken auf den Blättern, dann je nach Rostart gelbe, braune oder schwarze Pusteln, die Sporen enthalten,
die für die weitere Verbreitung sorgen. Besonders rostanfällig ist die Wiesenrispe.
Begünstigende Faktoren:
Stress der Pflanzen durch Nährstoff-, Licht- oder Wassermangel, hohe Luftfeuchtigkeit, warme Witterung.
Maßnahmen:
Stressfaktoren beheben (Schnitthöhe anheben, Belastung reduzieren), ausgewogene Ernährung, Entfernung von Zwischenwirten aus der Umgebung (z.B. Berberitze).
Rotspitzigkeit – Laetisaria fuciformis (syn. Corticium)
Krankheitsbild:
Kleine, unregelmäßig geformte Flecken im Bestand, die erst hellbraun, dann gelb werden.
Rosafarbenes, watteartiges Myzel. An den Blattspitzen bilden sich geweihartige, rote Myzelzusammenlagerungen.
Begünstigende Faktoren:
Langanhaltende Feuchtigkeit (Regen, Nebel), N-Mangel.
Maßnahmen:
Gezielte Sortenwahl bei Neuanlage, gezielte N-Düngung
Schneeschimmel – Microdochium nivale (syn. Gerlachia, Fusarium)
Krankheitsbild:
Wassergesättigte graue Flecken (Nassfäule) von ca. 5 cm Durchmesser.
Weißes bis rosafarbenes Myzel, dann Ausdehnung bis 25 cm Durchmesser, am Rand dunkel (Infektionszone).
Regeneration aus der Mitte heraus (Froschauge).
Begünstigende Faktoren:
Erkrankung ist nicht an Schnee gebunden, sondern kann bei anhaltender Feuchtigkeit, bei Schnee auf ungefrorenem Boden,
bei Abdeckung mit Schnittgut und/oder bei hohem pH-Wert ganzjährig erfolgen.
Maßnahmen:
Kaliumgaben zum Herbst - Stete Entfernung des Schnittgutes - saure Düngung - Vertikutieren im Frühjahr, um befallenes Pflanzenmaterial zu entfernen
Grauer Schneeschimmel (Typhula-Fäule) – Typhula incarnata
Krankheitsbild:
Nach der Schneeschmelze graue bis gelbbraune Flecken mit 50 – 100 cm Durchmesser. Trockene, papierartige Konsistenz der
Gräser (Trockenfäule), grauweißes Myzel, orangebraune, stecknadelkopfgroße Sklerotien an den Blattspreiten.
Begünstigende Faktoren:
Langanhaltende Schneedecke, erhöhte N-Gaben und damit weiches Pflanzengewebe, Jungpflanzen sind anfälliger (Neuanlagen)
Maßnahmen:
Ausgewogene Düngung, Stärkung der Gräser besonders am Vegetationsende.
Schwarzbeinigkeit – Gaeumanomyces graminis (syn. Ophiobolus)
Krankheitsbild:
Wurzeln, auch Ausläufer und Triebgrund sind schwarz-braun verfärbt. Zunächst unregelmäßige
Flecken im Bestand, hellbraun bis rötlich. Innerhalb des Ringes wandern langfristig Unkräuter oder Poa annua ein.
Begünstigende Faktoren:
Rasentragschichten mit hohem Sandanteil / hoher pH-Wert in der obersten Schicht.
Maßnahmen:
Saure Düngung, Artenwahl (Agrostis sp. Und Poa sp. Sehr anfällig).
Wurzelfäule (Pythium-Fäule) – Pythium spp.
Krankheitsbild:
Bei Neuanlagen: Störung der Keimung, Wurzelnekrosen, Absterben der Jungpflanzen.
Bei älteren Rasenflächen: Blatt- und Wurzelfäulen, graue bis rötliche Flecken im Bestand, Einzelpflanzen lassen sich ausreißen.
Begünstigende Faktoren:
Hohe Tages- und Nachttemperaturen, wassergesättigter Boden, zu dichter Pflanzenbestand bei Neusaaten.
Maßnahmen:
Nässe reduzieren, Verdichtungen beseitigen, bei Neuanlagen Saatstärke und Ablagetiefe optimal einstellen.
Fehlkräuter / Unerwünschte Pflanzen
Algen
Symptome:
Je nach Algenart schwarzer, grüner oder brauner gallertartiger Belag auf dem Boden
Begünstigende Faktoren / Ursachen:
Lückiger Bestand - Schlechter Wasserabfluss - Staunässe - Filz
Maßnahmen:
Filzbeseitigung, Belüftung, Besandung.
Moos
Symptome:
Grün-bräunliche, zum Teil sehr dicke Moosschicht auf dem Boden; kann die Gräser gänzlich
verdrängen
Begünstigende Faktoren / Ursachen:
Meist im Schatten, bei niedrigem pH-Wert (allerdings vertragen einige Arten auch hohe pH-Werte),
zu geringe Nährstoffversorgung
Maßnahmen:
Anwendung von Eisensulfat oder eisensulfathaltigem Dünger wie BUGA Spezial, um das Moos zu schädigen. Danach vertikutieren
und Material abfahren.
Hirse
Symptome:
Bei heißer Witterung treten breitblättrige Gräser auf
Begünstigende Faktoren / Ursachen:
Keimung im lückigen Bestand bei Temperaturen > 25° Celsius, Saatgutvorrat meist im Boden vorhanden
(besonders in Ackerböden nach Maisanbau)
Maßnahmen:
Keine chemische selektive Bekämpfung möglich. Im Frühjahr auf einen schnellen Narbenschluss achten.
Bei Befall regelmäßig mähen und Material abfahren. Hirsepflanzen überdauern den Winter in der Regel nicht
Poa annua
Symptome:
Ständige Blütenstandsbildung, auch bei geringer Schnitthöhe. Absterben der Pflanzen bei Trockenheit und zum Teil
im Winter. Geringe Scherfestigkeit.
Begünstigende Faktoren / Ursachen:
Poa annua-Saatgut ist überall vorhanden und keimt in Lücken, auf verdichteten und feuchten Böden (Trittpflanze).
Verbreitung auch durch Vogelkot möglich.
Maßnahmen:
Bei Ansaat für schnellen Narbenschluss achten. Bei entstehenden Lücken durch Beanspruchung (Sportplatz). Bewässerung
in großen Intervallen, um Pflanzen auszutrocknen. Bestand ist nur reduzierbar
Klee
Symptome:
Meist handelt es sich in Rasenflächen um Weißklee, seltener um
Gelb- oder Fadenklee. Nestweises Auftreten und Verdrängung der Gräser
Begünstigende Faktoren / Ursachen:
Mangelhafte N-Versorgung
Maßnahmen:
Gezielte N-Düngung führ zu Reduktion. Bei starkem Befall, Bekämpfung mit zugelassenen Herbiziden, die
Rhizome des Weißklees werden jedoch oft nicht vollständig vernichtet.
Zweikeimblättrige Unkräuter
Symptome:
Einjährige Ackerunkräuter wie Hirtenäschel oder Melde. Mehrjährige - wie vor allem Löwenzahn, Wegerich, Ehrenpreis. Die Ursache liegt
meist im lückigen Rasenbestand oder in der mangelhaften Nährstoffversorgung der Gräser.
Bei vereinzeltem Auftreten, kann ein Ausstechen - vor allem der Rosetten - Abhilfe schaffen. Anschließend folgt die Nachsaat.
Eine Reduzierung erreicht man auch durch Vertikutieren. Eine chemische Bekämpfung, nur mit zugelassenen Herbiziden (Beratung und Verkauf durch unser
geschultes Team TÜV geprüfter Verkäufer mit Ausbildung zum Verkauf von Pflanzenschutzmitteln). Ausgewogen Düngen.
Begünstigende Faktoren / Ursachen:
Mangelhafte N-Versorgung
Maßnahmen:
Gezielte N-Düngung führ zu Reduktion. Bei starkem Befall, Bekämpfung mit zugelassenen Herbiziden, die
Rhizome des Weißklees werden jedoch oft nicht vollständig vernichtet.
Unerwünschte Tiere im Rasen
Ameisen
Symptome:
Meist sandige Böden
Maßnahmen:
Düngung mit schwefelsaurem Ammoniak zur Vertreibung
Engerlinge Tipula-Larven
Symptome:
Vergilben und Absterben der Gräser. Fraßschäden durch Vögel
Maßnahmen:
Einsatz von parasitierenden Nematoden, Bacillus thuringensis
Maulwürfe
Symptome:
Wühlgänge, Erdhaufen. Eingangskontrolle der Erdhaufen » oben oder seitlich (Oben = Maulwurf)
Maßnahmen:
Geschützte Tierart. Darf nicht bekämpft werden
Wühlmäuse
Symptome:
Wühlgänge, Erdhaufen. Eingangskontrolle der Erdhaufen (seitlich = Wühlmaus)
Maßnahmen:
Regenwürmer
Symptome:
Lockere, humose Böden. Kothäufchen im Rasen
Maßnahmen:
Besanden, saure Dünger. Nur Reduzierung möglich, keine chemische Bekämpfung erlaubt